„Am 9. Juni 2005, wurde İsmail Yaşar in seinem Imbiss in der Scharrerstraße vom NSU brutal ermordet. Er ist das sechste Opfer der Mordserie. İsmail Yaşar wurde in Alanyurt in der Türkei geboren. Mit 23 Jahren kam er nach Deutschland und arbeitete zunächst als Schweißer und Dönerverkäufer bis er schließlich seinen eigenen Imbiss eröffnete. Nach fast 30 Jahren in Deutschland dachte İsmail Yaşar darüber nach, wieder in die Türkei zurückzukehren. Für den 15. Juni 2005 hatte er eine Reise dorthin geplant. „Ich hab jetzt genug Geld verdient“, sagte er seiner Mutter bei ihrem letzten Telefonat. „Ich komme nach Hause.“ Sechs Tage bevor er seine Mutter wiedergesehn hätte, wurde er ermordet.
– Das Schweigen Durchbrechen
Wir rufen dazu auf, İsmail Yaşar am Jahrestag seiner Ermordung zu gedenken.
Wir fordern, die Mordserie aufzuklären und die verantwortlichen Personen sowie die verantwortlichen Zustände anzuklagen! Gerade die Zustände, die die Mord- und Anschlagsserie des NSU möglich gemacht haben, bestehen nach wie vor fort: Militante Neonazistrukturen, die mit staatlicher Unterstützung rechnen können, und ein gesellschaftlicher Rassismus, der sich durch den gesamten NSU-Komplex zieht.
Wir rufen dazu auf, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichem Rassismus in Nürnberg auf die Straße zu tragen – der Stadt, in der der NSU seine mörderischen Taten begann und die wie kaum eine andere für die ungebrochene Kontinuität des Rassismus in Deutschland steht.“