„Liebe Nürnbergerinnen und Nürnberger, zwischen 2000 und 2007 ermordete der „National-sozialistische Untergrund“ (NSU) neun Mitbürger mit Migrationshintergrund und eine Polizistin. Drei der Opfer wurden allein in unserer Stadt ermordet. Außerdem verletzte der NSU mit drei Bombenan-schlägen zahlreiche Menschen lebensgefährlich. Einer dieser Bombenanschläge hat ebenfalls in Nürnberg stattgefunden. Die Szene, die den NSU unterstützt hat, ist in Nürnberg immer noch nicht aufgeklärt.
Inzwischen erleben wir, dass Rassismus und menschenfeindliches Denken nicht länger nur eine Randerscheinung sind. Eine rassistische, in Teilen rechtsextreme Partei sitzt inzwischen in allen Landtagen, im Bundestag und auch im Nürnberger Stadtrat. Nicht zuletzt diese Partei trägt wesentlich zu der gesellschaftlichen Stimmung bei, in der dann Rechtsterrorist:innen zur Tat schreiten, in der Morde wie der an dem CDU-Politiker Lübcke, Anschläge wie in Halle und Hanau möglich werden. Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte, Angriffe und Drohungen gegen Journalist:innen und gegen Menschen, die sich gegen Rassismus engagieren, häufen sich. Kundgebungen und Demonstrationen rechter, menschenfeindlicher Gruppen
finden auch in Nürnberg regelmäßig statt. Insbesondere müssen wir seit dem letztem Jahr erleben, dass Rechte und Rassist:innen jetzt regelmäßig mit Corona-Leugnern auf die Straße gehen. Umso notwendiger ist es, geschlossen gegen Rassismus und Diskriminierung aufzutreten. Hass und Rassismus werden von uns nicht hingenommen. In diesem Sinn veranstalten wir als breit aufgestelltes Bündnis nun zum siebten Mal das Straßenfest gegen Rassismus und Diskriminierung auf dem
Aufseßplatz, auch wenn dieses im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nur digital stattfinden konnte. Zahlreiche Vereine, Organisationen und Institutionen setzen sich damit für ein besseres Zusammenleben der Menschen ein, unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe, Sprache und sexueller Orientierung.“